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Und so wie es das Schicksal wohl will, ich waere heute schon wieder fast gestorben. Ich wusste, es war ein Fehler bei meinem Papa ins Auto zu steigen. Wir wollten nur zum WEZ, das sind so etwa 3 Minuten Fahrzeit, vorher noch schnell zu Bank, also 5, in 10 Minuten sollte ich wieder zu Hause sein, vielleicht auch 15, da hat schließlich ein Auflauf im Ofen auf uns gewartet. Gekocht, dabei hatten wir beide keinen Hunger, typisch wir, haha. Beim Kochen kommt das ja meistens, jedenfalls wenn ich rohes Gemuese nasche oder so. Na ja, wir uns ins Auto gesetzt und fast nen alten Mann mit Hund umgefahren, Papa ist schon ziemlich ausgerastet, so dass ich mich echt etwas geschaemt habe, aber ich kenne meinen Papa und heute war so ein Tag, wo er eigentlich den ganzen Tag haette im Bett bleiben sollen. Jedenfalls hat er den Mann erst mal zur Schnecke gemacht, dann sind wir aus mir nicht erklaerlichen Gruenden weiter gefahren, irgend so ein Typ waere uns fast ins Auto gefahren, Papa hat davon erst mal fast ne Szene gemacht. Der Typ uns hinter her und so wie mein Papa eben ist, er einfach provozierend weiter gefahren, im Kreis, auf die Autobahn und irgendwann auf der Autobahn ist uns der rechte Vorderreifen geplatzt, bei Tempo 210. Eigentlich haetten wir tot sein muessen, aber ich fuerchte ich habe im Moment einfach mehr Glueck als Verstand. Ich darf wohl einfach noch nicht sterben. Wenn ich meine restlichen Schmerz- und Schlaftabletten jetzt mit ne Flasche Tequila zu mir nehmen wuerde, wuerde mich hoechstwahrscheinlich auch rechtzeitig einer finden, mit mir ins Krankenhaus fahren, um mir den Magen auspumpen zu lassen, vielleicht sollte mir das zu denken geben. So langsam bekomme ich alles etwas auf die Reihe. Ich muss dringend anfangen mich auf meine Abiklausuren vorzubereiten. Wahrscheinlich habe ich einen FSJ-Platz fuer den naechsten Herbst, kann dann in Ruhe studieren gehen und vielleicht auch hier in der Naehe, dann muss ich meinen Papa noch nicht allein lassen. Er braucht mich im Moment einfach so sehr, es beruhigt ihn, dass ich noch min. 1 1/2- 2 Jahre hier wohnen bleibe und vielleicht noch laenger. Der Mann steckt mitten in der Midlifecrisis und hat noch Liebeskummer und das ganze mit 52. Insgeheim hoffe ich ja, dass mir das nicht passiert. Irgendwie glaube ich ja noch an dieses 'Gluecklich bis an ihr Lebensende' wie bei meinen Urgroßeltern oder so. Das waere wirklich voll schoen. Es schnuert mir ein bisschen die Brust zu, denn ich weiß, wen ich will und wen ich nicht haben kann. Klar, ich bin 18 und habe mein ganzes Leben noch vor mir, aber im Moment moechte ich ihn, kann ihn aber nicht haben. Er, ein Buchstabe der nie fallen wird.

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