'Ich hasse mich. Ich hasse mich. Ich hasse mich..' wie ein Mantra sie steht heulend vorm Spiegel und fuehlt sich so unglaublich fett. J gibt ihr wiedermal den Rest. Eigentlich wollten sie sich morgen treffen, sie wollte schon absagen. weil das eh mega komisch werden wuerde, aber jetzt hat er ihr schon abgesagt, wegen seinem Stock. Wahrscheinlich sollte sie nicht so ueber sie reden, aber Eifersucht ist ein boeses Ding. Und im Gegensatz zu ihr, ist das Maedchen ein Stock. Er ist gluecklich und das ist gut so. Sie will, dass er gluecklich ist und wenn der Stock ihn gluecklich macht, soll es wohl so sein. Es tut weh, es tut ja immer weh. Sie wuerde sich am liebsten blind durch die Welt huren, fuer ihr Ego, damit sie sich beweisen kann, dass sie gar nicht so haesslich ist, wie sie sich fuehlt, aber der Spiegel sagt ihr was anderes.
'Dein Spiegelbild zeigt immer wen anderes, es zeigt dich, so wie du dich siehst!'
Vielleicht ist sie gar nicht so dick, wie sie sich fuehlt, aber das ist eine Luege! Der Spiegel sagt die Wahrheit, er zeigt ihr, wie sie aussieht, wie abartig sie ist. Wenn sie an sich runterschaut koennte sie kotzen, so viel fett, es schwabbelt alles, BAH!
Sie redet zum aller ersten Mal ueber ihre Komplexe und alles, T scheint es irgendwie zu verstehen und er verurteilt sie nicht, das fuehlt sich gut an. Wie viel sie mit ihm schreibt und er versucht es immer weiter zu verstehen und will, dass sie sich selbst liebt. Sehr zuckrig von ihm.
Ein kleines bisschen Neid durchfaehrt sie, aber sie goennt es A. Sie hat eine neue Beziehung und eine neue Chance bekommen. Er wird ihr gut tun, das weiß sie. Sollte er A verletzten, kommt sie und boxt ihm die Fresse ein, sie weiß ja, wo er wohnt. Ein paar kleine Worte von ihr an ihn: 'Behandel sie gut, weil sie alles ist, was ich noch habe. Tust du ihr weh, tue ich dir weh! Gib ihr doppelt so viel Liebe, wie sie dir. Sag ihr jeden Tag, wie wunderschoen sie ist, manchmal weiß sie das naemlich nicht. Sei stolz ihr Freund zu sein. Und liebe sie aufrichtig, weil sie es verdient hat!'
Wie sehr sie sich fuer A freut, aber jetzt wird ihr erst bewusst, was sie wiedermal nicht haben kann. J weiß, dass sie verknallt in ihn ist und sie weiß, dass es nichts an der Situation aendern wuerde, aber es kommt wieder dieses kleine 'Wieso?' in ihren Kopf. Wieso darf sie nicht gluecklich sein? Wieso wird sie nicht geliebt? Wieso will sie niemand? Wie beschissen sie sich wiedermal fuehlt. Jeder den sie gern hat, hat aufeinmal eine Beziehung, wird geliebt, etc.. Nur sie nicht. Das sind wieder so Augenblicke, wo sie sich unfassbar allein fuehlt, wo sie allein ist. Das sind so Augenblicke, wo sie sich ihre alten Schoenheitsideale herwuenscht. Wo sie sich dafuer hasst, nicht gehungert zu haben. Sie wollte, dass ihre Beckenknochen 2-4 cm hervor stehen, es haette eine dicke Kuhle an ihrem Schluesselbein sein muessen, ein flacher leicht abgemagerter Bauch, ihre Rippen haetten zu sehen sein muessen, wenn sie sitzt, jede einzelne sollte man zaehlen koennen. Sie wollte um ihre Handgelenke fassen koennen mit Daumen und Zeigefiner, das selbe bei ihren Fußgelenken, sie wollte duenne Papierhaut und eingefallene Wangen. Sie wollte schoen sein, also muss sie jetzt daran arbeiten schoen zu werden, aufhoeren zu essen und zu leben. Sie darf erst wieder leben, wenn sie duenn ist, wenn sie ihr Ziel erreicht hat. Back to rules!
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